Da kam es fast gelegen, dass ich an Silvester scheinbar meine bisherige Schlafmaske bei einer Freundin verlegt hatte. Und so langsam wirds, jedenfalls am Wochenende, dann doch etwas ungemütlich wenn die Sonne sich am Rollo vorbeischiebt und das Schlafzimmer erhellt. Ich bin einfach unglaublich Lichtempfindlich und werd beim kleinsten Sonnenstrahl wach.
Und dann dachte ich mir, ich lass euch ein wenig über die Schulter schauen. (Tatsächlich nur ein wenig, da ich irgendwie zum Ende hin so konzentriert war alles zusammenzukriegen, das ich total die Fotos vergessen hab! Ich hoffe trotzdem, das sich die letzten Schritte von alleine erklären...)
Erst mal geht es damit los, was man so alles für die Schlafmaske so braucht:
- Rest Satinstoff (für außen)
- Rest eines kuschligen Stoffs (für innen)
- Volumenvlies
- Schrägband
- weiches Gummiband
- in meinem fall noch künstliche Wimpern
Für das Schnittmuster der Schlafbrille bedarf es gar nicht so viel komplizierter Handgriffe. Zum einen müsst ihr mit einem Maßband abmessen, wie breit und wie hoch die Schlafmaske werden soll. In meinem Fall waren das 19x9cm. Auf der Hälfte habe ich dann für die Nase Platz gemacht, ich habe nach oben hin 4cm Steg gelassen, damit es trotzdem an allen Seiten dicht bleibt und angenehm zu tragen ist. Damit das ganze symmetrisch bleibt habe ich es zum Ausschneiden in der Mitte zusammengeklappt.
Nun müsst ihr jeweils vom Innen- und Außenstoff die Schlafbrille ausschneiden (ohne Nahtzugabe, da ja ein Schrägband eingesetzt wird).
Nun müsst Ihr noch das Volumenvlies auf die linke Seite vom Stoff aufbringen. Am sichersten hält das ganze, wenn ich mit dem Zickzackstich das ganze versäubert. Aber schön nah an der Kante nähen, damit nichts unter dem Schrägband hervorlinst. ;)
Als nächstes geht es um die Bänder, die die Schlafmaske aufm Kopf dingfest machen. Dafür messt ihr wieder mit einem Maßband nach, und zwar euren Kopfumfang (so ca auf Augenhöhe) und zieht die Größe der Schlafmaske ab. Dementsprechend schneidet ihr das Gummiband zu und vom Außenstoff einen doppelt gelegten Streifen (das Gummiband soll darin dann verschwinden).
Wenn ihr die "Schläuche" fertig genäht habt (vergesst auch hier das Versäubern mit dem Zickzackstich nicht) dreht ihr sie auf rechts. Ja ich weiß, ist ne blöde Fummelarbeit, aber soll ja hübsch aussehen. Am besten nehmt ihr euch mit zwei Sicherheitsnadeln zur Hilfe. Die eine braucht ihr um das Gummi durch den Stoffschlauch zu schieben, das andere verhindert später das euch das Ende im Schlauch verschwindet. Achtet darauf, das ihr die Länge vom Stoffschlauch nicht genau auf das Gummi abmesst, schaut wie lang es beim Dehnen wird. Nehmt dies als Vorgabe für die Schlauchlänge, dann kann der Stoff nicht reißen, wenn ihr mal etwas unsanft mit der Schlafmaske umgeht. Fixiert die Gummibandenden mit einem ordentlichen Zickzackstich.
Jetzt kommt mein persönliches Special (ist natürlich kein Muss für anderweitige Varianten). Ich habe mit zwei Vorlagen für die Augenlider ausgeschnitten und auf Volumenvlies aufgemalt und ausgeschnitten.
Die Volumenvlies-Augenlider werden dann auf ein Stück Außenstoff aufgebügelt und mit etwas Nahtzugabe (knapp 1cm) ausgeschnitten und versäubert. Bei der Größe habe ich darauf versucht zu achten, dass ich nicht zu nah an den Rand komme, damit nichts mit dem Schrägband kollidiert.
Als nächstes müsst ihr die Nahtzugabe nach innen klappen und mit einem leichten Stich per Hand fixieren, damit das Aufnähen später leichter fällt. Diese Fixierung sollte von der rechten Seite aus nicht zu sehen sein!
Bevor die Augenlider aufgenäht werden, habe ich die falschen Wimpern angebracht. Herrje war das eine Frümmelarbeit! War gar nicht so leicht! Ich habe sie dafür erst festgeklebt mit einem Bastelkleber und dann mit Nadel und Faden noch mal fixiert. (wenn jemand eine einfachere und vor allem fürs Endergebnis hübschere Idee hat, ist sehr willkommen!).
Dann näht ihr die Augenlider auf die Außenseite. Am besten mit Hand, dann wirds ordentlicher und sieht einfach hübscher aus. Zwar auch wieder eine Fleißarbeit, aber das wars mir wert.
Sind die Augenlider dran, könnt ihr die Außen- und Innenseite mit Zickzackstich zusammen nähen. Als nächstes werden die Bänder an die Seiten genäht. Da muss jeder individuell schauen, wo genau sie sitzen müssen. Am sinnvollsten ist es sie auf die Innenseite der Brille anzusetzen und wieder mit einem Zickzackstich zu fixieren. Leider war ich ab dem Punkt so sehr aufs Nähen konzentriert, das dieser Arbeitsschritt als Bild fehlt. Jetzt kann man schon sehen, ob die Brille sitzt oder ob doch noch etwas verändert werden muss.
Zum Schluss kommt das Schrängband dran. Es bildet einfach einen schönen Abschluss und verdeckt gekonnt die Zickzacknaht. Ich habe dies zuerst mit der Nähmaschine versucht, war aber mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Vor allem da wo die Bänder ansetzen und die Brille kurz etwas dicker ist, sah es total blöd aus. Also habe ich auch hier wieder auf die gute alte Handarbeit gesetzt. Ist zwar auch wieder Fummelarbeit und muss ja auch auf beiden Seiten gemacht werden, aber das war es mir wieder wert! Und ich muss es ja so schnell nicht noch mal machen! ;)
Und hier ist das Ergebnis!
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| Schlafbrille von der Innenseite |
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| Schlafbrille von der Außenseite |
Mal schauen, ob ich am nächsten Wochenende ein nettes Guten-Morgen-Bild damit schieße, würd sich bestimmt schön anbieten, weil ich mal in nem exquisiten Ambiente nächtigen werde... ich schlaf auf jeden Fall seither wieder etwas ruhiger. Da kommt nix durch und sie dichtet auch sehr schön ab!
Falls ihr nun in Nählaune gekommen seid und eure eigenen Kreationen herstellt, würd ich mich über Fotos für hier freuen!
(Ich hoffe es ist einleuchtend das diese private Anleitung nur für private Zwecke verwendet werden darf.)
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